Heute heißt es Abschied nehmen von dem süßen kleinen Ferienhaus und der zauberhaften Windel Anglesey. Nach dem Frühstück machen wir noch alles sauber, packen den Fiat voll bis Unters Dach und fahren in Richtung Menai wo wir dem Fiat auch ein Frühstück gönnen. Mit vollen Mägen und vollem Tank geht es nach Süden, in den Snowdonia National Park hinein. Leider bewahrheitet sich unsere Hoffnung auf Sonnenschein nicht, die Wolken gewinnen den Kampf um den Himmel und so ist auch Mount Snowdon in dichte Wolken gehüllt. Kein guter Tag um mit der historischen Dampf-Zahnradbahn auf den Gipfel zu fahren, denn dort oben sieht man die Hand vor Augen nicht. Wir beschließen deshalb, lieber die Llÿn Peninsula zu erkunden und hoffen auf ein paar schöne Küstenabschnitte. Doch zuvor lockt uns die Burgruine von Llanberis, durch einen Grünen verwunschenen Wald stapfen wir steil nach oben, zum letzten verbliebenen Turm von Dolbadarn Castle. Von oben haben wir einen tollen Ausblick auf die Berge von Snowdonia – zumindest soweit sie nicht von Wolken verhangen sind.

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Nach unserer kleinen Bergtour sind wir froh, wieder im Auto zu sitzen und fahren gen Westen auf die Llÿn Peninsula, in Richtung unserem heutigen Etappenziel Criccieth, wo wir die nächsten beiden Tage bleiben werden. Doch erst einmal folgen wir der Straße an der Nordseite der Halbinsel gen Westen und werden immer wieder von einem sagenhaften Ausblick auf die Berge zu unserer Linken und die wilde Küste zu unserer Rechten begeistert, immer wieder unterbrochen von malerischen Dörfern mit wildromantischen Cottages. Leider gehört die Küste jedoch den Schafen, an kaum einer Stelle ist ein durchkommen zum Strand da fast überall Schafweide ist.

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Bei Clynogg Farwr stoßen wir auf eine kleine, malerische Kirche und halten an, um eine Runde um die zauberhafte Steinkirche mit ihrem chaotisch altertümlichen Friedhof zu drehen. Kurz danach wendet sich die Straße die wir nehmen nach Süden, Weg von der Nordküste einmal über die Halbinsel an die Südküste. Der erste Ort hier heißt Pwllheli und ist unser Mittagsstop. Wir finden einen kostenfreien Parkplatz, eine Rarität in der ebenso geschäftigen wie geschäftstüchtigen Hafenstadt. Durch eine kleine Gasse errichten wir das Stadtzentrum und finden erst mal eine öffentliche Toilette, die jedoch selbst die günstigen 20p nicht wert ist. Direkt daneben gibt es das Caffi Sõl, ein Café mit angeschlossener Spielhölle, das recht gutes Essen anzubieten hat. Wir lassen uns Würstchen, Eier und Fingerfood schmecken und versuchen nach dem essen ein wenig Küste zu sehen. Doch Pwllheli bietet nur einen schrecklich verbauten Hafen, den man dank Bahnlinie allerdings kaum findet und der keinen Raum für Küste oder gar Strand lässt.
Etwas desillusioniert beschließen wir, unser Glück weiter westlich zu suchen und fahren bis Abersoch, das berühmt für seine Strände sein soll. Doch auch hier gibt es nur wenige Möglichkeiten an den Strand zu kommen und sie sind stets verbunden mit teuren (Ganztages-) Parktickets und jeder Menge Touristen samt der dazugehörigen Infrastruktur an Hotels, Imbissbuden und Souveniershops.
Desillusioniert drehen wir um und fahren weiter nach Criccieth wo wir in einem kleine Guesthouse namens Awor Myr einchecken. Martin der Besitzer führt uns zu dem mit liebe eingerichteten und geführten Haus und zeigt uns unser Zimmer. Der kleine, recht ruhige Ort gefällt uns auf Anhieb deutlich besser als die Touristenmagnete nebenan. Wir wandern die Promenade entlang zur Burgruine von Criccieth und besteigen den Berg auf dem sie liegt. Belohnt werden wir von einer tollen Ruine und vor Allem einem wirklich tollen Ausblick in Richtung Portmadhog ebenso wir auf die Strände westlich von uns. Auf dem Weg durch die Stadt begutachten wir die Angebote von verschiedenen Pubs und Restaurants und entscheiden uns für den Prince of Wales Pub, deftiges Pub-Essen gepaart mit einer netten Auswahl an Zapfhähnen scheint verlockend zu sein.

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Nach einem Zwischenstopp im Hotel machen wir uns auf und lernen erst einmal, dass es nicht nur freie Platzwahl gibt – die gibts in Großbritannien sonst nur noch in Fastfood-Buden, sondern dass an der Theke bestellt und auch umgehend bezahlt wird. Wir lassen uns Lasagne, einen echt umwerfenden Lamm-Minze-Burger und diverse Pints schmecken und wandern dann langsam zurück, nicht ohne noch einen stop am Wasser zu machen und den Sonnenuntergang zu beobachten.

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