Auch heute wurden wir wieder von Sonnenschein und muhenden Kühen geweckt. Nach einem leckeren Frühstück fahren wir gleich los, erst mal nach Menai um ein Photo der alten, Menai-Brücke um machen, über die wir auf die Insel gekommen waren. In der Morgensonne spannt sie sich über die glitzernde Straße von Menai, ein tolles Bild:
Dann geht es weiter nach Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch dem Ort mit dem längsten Namen auf der ganzen Welt. Auf dem Weg dorthin wird der Himmel dunkel und wir schaffen es gerade noch die obligatorischen Erinnerungsfotos vor dem unglaublich langen Ortsschild am Bahnhof zu machen, bevor es wirklich anfängt zu regnen.
Nach einem Blick auf den weltweiten Wegweiser steigen wir ins Auto und fahren durch einen Wolkenbruch in Richtung Norden, in Richtung Holy Island. Kurz hinter Newborough hört der Regen auf und wir fahren auf einen kleinen Parkplatz um einen kurzen Walk zu den Malltreath Sands, eine kleine versandete Bucht in der Nähe von Malltreath die ein Paradies für Vögel und Amphibien ist. Die Wanderwege sind eher Trampelpfade, eng und verwachsen, vor allem mein Versuch einen anderen Rückweg zu wählen führt immer tiefer in die Pampa und durch triefend nasses Gras, zum großen Vergnügen von Simone die auf ihrem Umweg schneller und trockener zum Ziel kommt.
Zurück im Auto folgen wir der Küstenstraße weiter gen Norden. Der Himmel wird immer heller und Sonnenschein ersetzt die Wolken. Wir halten uns auf den zweispurigen Straßen, die auf der Insel schon zu den Hauptstraßen zählen, denn die wirklich kleinen Straßen bestehen hier nur aus einer Fahrspur mit Ausweichstellen in unregelmäßigen Abständen. Die Fahrbahn ist oft nicht viel breiter als unser Fiat 500, der sich immer mehr als perfekte Wahl für die Insel erweist, und ist meist auf beiden Seiten von Steinwänden begrenzt, die hier traditionell die Felder eingrenzen. Auf unserem Weg halten wir immer wieder an, um die Landschaft zu bestaunen, das wilde, raue Land ist wunderschön anzusehen.
Zwischen Aberffraw und Llanfaelog halten wir am Treath Llydan Broad Beach wo wir mit heftigem Gegenwind die Landzunge zwischen den Buchten nach vorne wandern. Wir werden mit sagenhaften Aussichten und dem Einblick in eine keltische Grabkammer belohnt, die am Ende der Landzunge steht.
Nach dem windigen Spaziergang geht es weiter, über die Autobahn wechseln wir die Insel und fahren nach Holy Island, von wo aus die Fähren nach Irland abfahren. Erst mal gibt es in Holyhead etwas zu essen, denn wir sind schon wieder einige Stunden unterwegs. Das Städtchen auf der kleinen Insel ist trotz des größten Passagierhafens an der britischen Westküste eine sterbende Stadt. Von den 2,3 Millionen Passagieren die jedes Jahr die Fähren besteigen verirrt sich kaum noch einer in die Stadt mit der wunderschönen alten Kirche und dem römischen Fort. Wir dagegen riskieren einen Blick, sehen eine Hochzeitsgesellschaft vor der wunderschönen Kirche, doch den Rest des Örtchens kann man in gut 20 Minuten bequem besichtigen.
Von Holyhead fahren wir weiter, auf wirklich kleinen Straßen die gerade so breit sind wie unser Insel-Mini. Es geht zum South Stack, einem Naturschutzgebiet an den südlichen Klippen von Holy Island. Die Hügel über den Klippen leuchten vor Heidekraut. Wir wandern zum Beobachtungsturm des RSBP. Leider gibt es auch hier kaum noch brütende Vögel, dennoch genießen wir den Spaziergang zum Besucherzentrum. Den steilen Weg zum Leuchtturm sparen wir uns jedoch, man muss es ja nicht gleich übertreiben.
Danach fahren wir zurück auf die Hauptinsel Anglesey und machen weiter mit unserer Inselumrundung. Ganz im Norden liegt Cemlyn Bay – wieder einmal müssen wir schmalen, engen Straßen folgen um dorthin zu kommen. Auf dem Parkplatz empfangen uns Schafe, und ein Schild dass dieser Platz bei Flut unter Wasser liegen wird. Da wir nicht viel über den aktuellen Gezeitenstand wissen bleiben wir nahe beim Auto, drehen aber doch eine Runde zum Strand um die bizarre Landschaft zu erkunden, die die Meeresströmung und die Gezeiten hier erschaffen haben.
Dann machen wir uns auf den Weg zurück – eigentlich nach Beaumaris, doch das Ferienhaus liegt auf dem Weg, und so beschließen wir, groggy wie wir sind, erst mal eine Pause zu machen. Abends machen wir dann noch einen Abstecher nach Beaumaris, und mal wieder bei Red Boat Leckeres Eis zu essen – heute gibt es erdbeer-Prosecco-Sorbet und Gummibärchen-Eis. Mit zwei Portionen Fish and Chips machen wir uns auf den Weg zurück nach Llangoed ins Ferienhaus. Leider haben wir kein Internet mehr, da das Volumen von Linda und Phil aufgebraucht ist. Deshalb muss ich erst mal vorschreiben und werde die Einträge hochladen sobald wir wieder gratis WiFi haben. Jetzt geht es erst mal ins Bett, morgen soll es nicht mehr so schön werden und deshalb planen wir nach Carnafon Zu fahren und die berühmte Burg zu besuchen und in Bangor zu shoppen.