Nach einer unruhigen Nacht, aus Angst vor Rangern und anderen “Offiziellen”, die uns von unserem Plätzchen am Ozean vertreiben könnten, Wachen wir schon früh auf, sehr früh sogar. Als ich gerade dabei bin Frühstück zu machen, beobachtet Simone die ersten Surfer im Wasser. Dazwischen fällt ihr etw auf, erst glaubt sie an Haie, direkt bei den Surfern, und ich lasse das Geschirr stehen und hole mein Fernglas. Bei genauerem Hinsehen sind es keine Haie, keine Schwimmer sondern Delfine, die zu Dutzenden vor dem Strand schwimmen, und immer wieder vor uns springen. Auch wenn sie kaum auf ein Foto zu bannen sind, so weit wie sie weg sind, sonstige sie doch mit dem Fernglas zum greifen nah, und gebannt beobachten wir beinahe eine Stunde lang das Treiben vor uns im Wasser.
Mühsam reißen wir uns los, frühstücken und machen den Abwasch. Nach einem kurzen Strandspaziergang geht’s dann ans Aufbrechen, und nochmal kommen zwei große Delfingruppen und verabschieden sich mit Sprüngen von uns. Doch bevor wir losfahren möchte mein Schatz wissen, wo wir heute Nacht schlafen. Nach den Erfahrungen mit den letzten Campingplätzen (schweineteuer und mindestens eine Woche Aufenthalt) entscheiden wir uns, den erste Campingplatz anzurufen, und zu fragen, um nicht wieder alle abfahren zu müssen. Der erste auf der Liste, Der Sandalwood Van & Leisure Park in Wardell, einige Kilometer südlich von Ballina. Wende, die Besitzerin, ist gleich superfreundlich am Telefon und verspricht uns einen Platz frei zu halten… Für sagenhaft günstige 26 Dollar – powered, so dass unsere ganzen Geräte endlich wieder Strom bekommen. Dazu gibt es Duschen, einen Pool, BBQ, alles was das Herz begehrt, und ob wir ein, zwei oder drei Nächte bleiben können wir spontan entscheiden. Perfekt, ich buche den Platz und wir können entspannt das Tagesprogramm angehen, wissen wir doch wo wir schlafen werden.
Erster Stop ist Nimbin, das berühmte Hippiedorf in den Bergen. Mein Schatz sitzt am Steuer und wir fahren über Lismore hoch in die Berge von Nimbin. Das Dorf ist morgens um 10 Uhr noch kaum wach, verkiffte Alt-Hiippies in wallenden Gewändern und mit wallenden langen weißen Haaren halten sich am Kaffee fest. Zu kaufen gibt es fast alles was das Kifferherz begehrt, Weed wird offen auf der Strasse feilgeboten. Nicht unser Ding beschließen wir, und fahren nach kurzer Besichtigung weiter durch die Berge und dann zurück nach Lismore. Da die Feiertage vor der Türe stehen und wir eventuell länger in Wardell bleiben wollen, gilt es noch Vorräte aufzufüllen. Im größten Shoppingcenter der Stadt werfen wir uns ins Gewühle, es ist einfach nur die Hölle los, und nach 2 verrückten Stunden haben wir alles was wir für Weihnachten brauchen. Nun auf nach Wardell, mit einem kurzen Stop in Ballina, da die Tanke in Lismore gerade selbst betankt wird und wir dort keinen Sprit bekommen.
Dann Richtung Süden, den Highway ein paar Kilometer runter und dann links auf eine schmale schmale Straße, und dann endlich nach Sandalwood. Auf den ersten Blick schon ein toller Eindruck, nicht so vollgestellt wie die anderen Plätze, und Colin, der Mann von Wendy ist einfach nur entspannt und total nett. Spontan verlängere ich gleich um eine Nacht, ohne mit Simone drüber zu sprechen, aber die ist genauso begeistert und so haben wir zwei Nächte einen Luxusplatz der Extraklasse…